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Auch neurodivergente Menschen verbringen ihren Tag mit vielen Gesprächen. Nicht immer, weil sie gezielt gesucht werden. Gespräche ergeben sich oft aus den Umständen und wir passen uns an. Aus Höflichkeit. Aus Respekt gegenüber den Gefühlen unserer Mitmenschen.

Doch es kostet immer Kraft und Energie, wenn wir auf andere Menschen Rücksicht nehmen. Ich denke, das geht jedem so, egal ob neurotypisch oder neurodivergent. Ich bewundere das sehr. Denn gerade das macht das Bewundernswerte an diesem Ideal aus: Eine Haltung aus Überzeugung umsetzten, damit es anderen Menschen besser geht und obwohl es persönlich etwas kostet.

Deine Ressourcen entscheiden

Mir ist sehr bewusst, dass die notwenige Kraft auch mal zu viel sein kann. Das ein Ideal nicht immer gelten darf. Jeder Mensch hat unterschiedliche Ressourcen und auch das muss respektiert werden. Für viele neurodivergente Menschen gibt es hier besonderen Risiken, auf die geachtet werden sollte.

Viele neurodivergente Menschen - zum Beispiel aus dem autistischen Spektrum - müssen besonders viel Energie aufbringen, um einen Tag mit Sozialkontakten höflich und respektvoll zu überstehen. Selbst mit guter Ausdauer und mentaler Energie sind die Reserven schneller verbraucht.

Leider wird nur selten darüber gesprochen, wenn wir ein Ideal mal nicht erreichen können und so scheint man mit seinen Bedürfnissen allein zu sein. Doch manchmal ist die Umwelt kein guter Maßstab, um die eigenen Grenzen und Ziele festzulegen.